Britzerlied
Zu Fastnacht, auf plattdeutsch „Faßlowend“, ziehen die Asselner Burschen durch das Dorf, voran der Gaffelträger. Die Gaffel ist ein Stock, an deren Ende die ersungenen Würste aufgehangen werden. Jedes Haus wird besucht, ein junges Mädchen muss sich beim Gaffelträger, der sich auf einen Stuhl gesetzt hat, auf den Schoß setzen. Um das Paar marschieren die übrigen Mitgesellen im Kreis und singen:
Tritt bäi, tritt bäi, tritt olle bäi,
wütt Faßlowens Knacht un Gesellens säin!
Häi iss uss einer setten gohn,
denn wü wäi mol de Britzen schloan.
De Britzen un de Schellen, fürn Meese sall et gellen -
wohl in den Rosen!
Es fuhr ein Bauer ins Holz mit seinem Wagen stolz,
mit sein' vier Roß' und Wagen wollt er die Welt durchjagen -
wohl in den Rosen.
Was sah er da?
An einem Wege standen drei wunderhübsche Damen.
Die erste hatte einen Jagebusch.
Un wer da drinnen jagen will, der muß ein gutes Hündlein haben,
und hat er dieses Hündlein nicht, so jagt er in dem Busch
auch nicht - wohl in den Rosen.
Die zweite hat' ein Nähetuch.
Und wer da drinnen nähen will, der muß 'ne gute Nadel haben,
und hat er diese Nadel nicht, so näht er in dem Tuch
auch nicht - wohl in den Rosen.
Die dritte hatte einen Fischeteich.
Und wer da drinnen fischen will,
der muß 'nen guten Plümper haben,
und hat er diesen Plümper nicht, so fischt er in dem Teich
auch nicht - wohl in den Rosen.
Watt sü wai lange stoon un römmergoon,
ett wett uss Täit un Wäile lang,
wäi wött wo anners setten goon
un do auk mool die Bretzen schloan,
de Bretzen und Schellen -
für de Meese sall et gellen!